Weniger Alkohol, niedrigerer Blutdruck

Wer mehr als zwei Gläser Alkohol täglich konsumiert, kann seinen Blutdruck durch Einschränkung der Trinkgewohnheiten deutlich senken. Das hat eine Metaanalyse ergeben.

TORONTO. Welche Auswirkungen hat es auf den Blutdruck, wenn die tägliche Zahl der alkoholischen Getränke reduziert wird? Hierzu analysierte das Team um Michael Roerecke vom Institute for Mental Health in Toronto die Daten von 36 relevanten Studien mit 2865 Teilnehmern mit und ohne Hypertonie (Lancet Public Health 2017; 2: e108–2). Der Blutdruck der Teilnehmer wurde jeweils vor und mindestens sieben Tage nach der Veränderung der Trinkgewohnheiten gemessen.

Kicken senkt den Blutdruck

FC Frauenpower gegen die SG Superkerle? In Dänemark haben Forscher zum Fußballspiel geladen. Der 4:0-Sieg liegt klar bei den Frauen: Ihr Blutdruck ist gesunken, die körperliche Fitness gestiegen, das Körperfett hat ab- und die Knochendichte zugenommen.

Von Robert Bublak

ODENSE. Wer sich überlegte, wen man wohl zum Fußballspielen animieren könnte – Frauen um die 40 mit zu hohem Blutdruck, die ihr Leben vor allem sitzend zubringen, wären vermutlich nicht die erste Wahl. Dänen allerdings vermag derlei Skepsis nicht zu erschüttern, namentlich nicht Professor Peter Krustrup, Sport- und Gesundheitswissenschaftler von der Universität in Odense.

Erhöhtes Sterberisiko durch Krebs, Leber- und Nierenleiden

Diabetiker sterben nicht nur besonders früh an Herz-Kreislauf-Krankheiten, sondern auch an Krebs sowie Leber- und Nierenleiden.

Von Dagmar Kraus

BARCELONA. Diabetiker haben im Durchschnitt eine kürzere Lebenserwartung als Nichtdiabetiker. Das ist vor allem durch das hohe kardiovaskuläre Risiko bedingt. Weitere Ursachen für das erhöhte Sterberisiko haben jetzt Forscher aus Spanien ermittelt (Diabetes Care 2016; 39: 1987).

Jeder sechste Todesfall in Deutschland durch Diabetes

Diabetes wird als Todesursache unterschätzt. Jeder sechste Deutsche stirbt nach aktuellen Studiendaten letztlich an Folgen der Zuckerkrankheit wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Von Anno Fricke

BERLIN. Die Gefahr, die von Diabetes ausgeht, wird massiv unterschätzt. Neuesten Zahlen zufolge liegt die von Typ-2- Diabetes ausgelöste Mortalität um annähernd den Faktor 6 höher als bislang erfasst. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Untersuchung des Deutschen Diabetes Zentrum (DDZ) in Düsseldorf hervor.

Wer darf nicht in den Flieger?

Weder eine Herzklappenerkrankung noch ein kürzlich durchgemachter Myokardinfarkt schließen prinzipiell eine Reise aus. Es kommt darauf an, wie stabil und belastbar der Patient ist, sagt Professor Markus Flesch vom Marienkrankenhaus in Soest.

Von Thomas Meissner

Hilft aggressive Blutdrucksenkung bei älteren Patienten?

Über die optimalen Blutdruckziele für ältere Patienten wurde zuletzt viel diskutiert. US-amerikanische Ärzte haben nun anhand der wichtigsten Studien eine Nutzen-Risiko-Bilanz gezogen.

Von Beate Schumacher

PORTLAND. Im Jahr 2014 hat die deutsche Hochdruckliga entsprechend der Leitlinie der European Society of Cardiology die Blutdruckziele für Ältere gelockert: Seitdem wird eine medikamentöse Therapie für sie erst ab einem systolischen Blutdruck > 160 mmHg empfohlen, mit dem Ziel einer Blutdrucksenkung auf Werte zwischen 150 und 140 mmHg.

Checkliste der Warnzeichen für Bluthochdruck-Notfall

FRANKFURT / MAIN. Beim Bluthochdruck-Notfall müssen Patienten oder ihre Angehörigen sofort unter der 112 den Notarzt alarmieren, weil Herzinfarkt oder Schlaganfall die Folge sein können, warnt die Deutsche Herzstiftung.

Checkliste der Warnzeichen für Bluthochdruck-Notfall

FRANKFURT / MAIN. Beim Bluthochdruck-Notfall müssen Patienten oder ihre Angehörigen sofort unter der 112 den Notarzt alarmieren, weil Herzinfarkt oder Schlaganfall die Folge sein können, warnt die Deutsche Herzstiftung.

Lebensstil zählt mehr als Gene

Das genetisch bedingte KHK-Risiko ist keine schicksalhafte Größe. Der Lebensstil bietet hier ein Korrektiv.

BOSTON. Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, das KHK-Risiko von Personen mit einem hohen genetischen Risiko für Koronarereignisse deutlich zu senken. Wer "gute" Gene hat, sollte sich jedoch besser nicht allein darauf verlassen. Die Folgen einer ungesunden Lebensweise werden nämlich durch eine günstige genetische Disposition nicht wettgemacht, wie Forscher um Dr. Sekar Kathiresan aus Boston berichten (NEJM 2016, 375: 2349).

Intensives Training nicht besser als moderates

Ob bei Herzschwäche ein hochintensives Intervalltraining günstiger ist als moderates Ausdauertraining, war lange eine Glaubensfrage. Eine Studie schafft jetzt Klarheit.

Ein Hintergrund von Peter Overbeck

Defibrillator erübrigt sich dank Defi-Weste

Das längere Tragen einer Defibrillatorweste erspart vielen Patienten die Implantation eines Defibrillators.

HANNOVER. Jedes Jahr sterben in Deutschland 100.000 bis 150.000 Menschen am plötzlichen Herztod – besonders gefährdet sind Menschen, deren Herz etwa aufgrund eines Herzinfarktes oder einer Herzmuskelentzündung nur noch sehr vermindert pumpt. Patienten mit Herzschwäche bekommen zum Schutz oft einen Defibrillator implantiert. In der Zeit bis zur Implantation werden bei ihnen nach und nach die Arzneien gegen Herzschwäche bis zur vollen Dosis gesteigert.

Haben Frauen das schwächere Herz?

Deutlich mehr Frauen als Männer sterben an Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen und Klappenerkrankungen. Eine Frage der weiblichen Hormone oder Folge einer schlechteren Versorgung?

BERLIN. Wie in den Vorjahren sterben bei Betrachtung der Herzkrankheiten in der Summe mehr Frauen als Männer, wie der neue "Deutsche Herzbericht 2016" dokumentiert. 110.915 Frauen im Vergleich zu 97.061 Männern starben 2014 an KHK/Infarkt, Herzklappenerkrankungen, Rhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und angeborenen Herzfehlern.

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